CLEANMEAT

Clean Meat und In-Vitro-Fleisch

Laborfleisch, Clean Meat, In-vitro-Fleisch: Aktueller Stand, Aktien, Tipps und Links.

Was ist "Clean Meat" oder In-vitro-Fleisch?

Clean Meat, auch als In-vitro-Fleisch bekannt, ist eine Labor-basierte Fleischproduktion, die sich auf Zellkultur-Technologie stützt. Ursprungszellen, gewöhnlich Stammzellen, werden aus dem Muskelgewebe von landwirtschaftlichen Nutztieren wie Kühen oder Hühnern entnommen. Diese Zellen werden in einer kontrollierten Nährlösung kultiviert, wo sie einen Wachstumsprozess durchlaufen. Sie differenzieren sich zunächst zu primären Muskelzellen und formen anschließend strukturelle Muskelfasern. Um eine fleischähnliche Textur zu erreichen, werden diese gezüchteten Muskelfasern durch gezielte mechanische und elektrische Stimulation 'trainiert'. Das resultierende Produkt ist mikroskopisch von traditionellem Fleisch nicht unterscheidbar und stellt eine potenzielle Alternative zur herkömmlichen Fleischerzeugung dar.

In - vitro - Fleisch: Was ist das?

Von lateinisch in vitro ‚im Glas‘, auch kultiviertes Fleisch, umgangssprachlich Laborfleisch, ist das Ergebnis von Gewebezüchtung mit dem Ziel, Fleisch zum menschlichen Verzehr im industriellen Maßstab synthetisch herzustellen.Wikipedia

Wie entsteht Clean meat?

Clean Meat. Wie entsteht es?
Clean Meat

Nein zu Fleisch. Ja zu Alternativen.

Die Zeiten, in denen man für diese Aussage schräg angeschaut wurde, sind vorbei. Immerhin. Stattdessen kommen Antworten wie „Ich mag Fleisch sehr, ich will darauf nicht verzichten“ oder „Ich esse nur das gute Fleisch vom Metzger“.

In vitro Fleisch: Der neue Trend?

Die Herausforderungen bei der Entwicklung von Laborfleisch, also Fleisch aus dem Labor ist die eine Sache, Verbraucher davon zu überzeugen, sich von der traditionellen Methode abzuwenden eine andere. Obwohl man sich leicht vorstellen kann, dass im Labor gezüchtetes Fleisch für unsere Welt besser wäre, gibt es bisher nur mäßigen Erfolg. Ob künstliches Fleisch aus dem Labor schon bald auf den Markt kommt, und ob Verbrauchern das Fleisch schmecken wird, das riecht und schmeckt wie „echtes“ Fleisch, oder ob es noch etwas länger dauern wird: Die Ära des Fleisches, für welches Tiere sterben müssen, rückt näher. Schon bald werden Steaks nicht nur auf Feldern, sondern auch in Fässern wachsen. Dass das Thema an Brisanz und Aktualität gewinnt, beweist zum Beispiel auch die aktuelle Werbekampagne von Fischer Appelt - für PETA.

Clean Meat: Bereit für den deutschen Markt?

Clean Meat: Sollen wir zukünftig kein Fleisch essen?

Das Versprechen von im Labor gezüchteten Fleisch ist nicht, mit dem Essen von Tieren aufzuhören - es geht nur darum, sehr viel weniger davon zu sich zu nehmen. Allein in Amerika werden jährlich 26 Milliarden Pfund Rindfleisch konsumiert. Das erfordert ein massives industrialisiertes Viehzucht System, das für den Planeten problematisch ist. Eine Kuh kann bis zu 11.000 Liter Wasser pro Jahr verbrauchen. Weltweit ist die Tierhaltung für 15 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Und selten hatten Menschen das Wohl der Tiere im Blick wie in dieser Zeit. Die folgende Grafik zeigt den Fleischkonsum der vergangenen Jahrzehnte:

Statistik wieviel Fleisch in den letzten Jahren produziert wurde.
Der Fleischhunger der Welt. Quelle: Statista

Januar 2020: Eine aktuelle Studie auf Basis von Daten der Unternehmensberatung A. T. Kearney zeigt, wie sich der Fleischkonsum in den nächsten Jahrzehnten verändern wird.

Infografik: Neues Fleisch für die Welt | Statista

Clean Meat, In-Vitro-Fleisch: Was ist mit dem Klimaschutz?

Noch ist es leider ein weit verbreiterter Irrtum, dass herkömmlicher Fleischkonsum keine positiven Effekte auf das Klima hat.

In-vitro-Fleisch/Clean Meat: Ist es schwierig herzustellen?

Kultiviertes Gewebe bietet eine Möglichkeit, das Fleisch vieler Mahlzeiten aus nur einer Handvoll Zellen zu züchten. Unter den richtigen Bedingungen in einem Labor können Zellen stimuliert werden sich zu teilen, sodass kein Tier für den Fleischverzehr sterben muss. "Theoretisch kann man aus einem kleinen Stück Fleisch eine unbegrenzte Menge herstellen", sagt Mike Selden, CEO von Finless Foods. Die genauen Methoden variieren je nach Labor und Unternehmen.

In der Praxis funktioniert es nicht beim ersten Mal (...). Wir suchen nach Zellen, die in der Lage sind, sich in verschiedene Linien zu differenzieren", sagt Selden.

Die Idee ist, die Zellen so zu täuschen, dass sie denken, sie seien noch in ihrem Besitzer. Indem Finless sie mit Nährstoffen wie Salzen und Zucker versorgt, kann man die Zellen dazu bringen, sich in Muskeln, Fett oder Bindegewebe zu verwandeln. "Sobald jede dieser Firmen eine Zelllinie hat", sagt Selden, "müssen sie nie wieder zum Ausgangstier zurückkehren.“ Also, nie wieder ein Tier schlachten, damit ein Mensch Fleisch essen kann. Die Erstellung dieser Starterlinie ist schwieriger, als es klingt. Die Zellen müssen nämlich nicht nur Salze und Zucker liefern, sondern auch den Zellen Protein geben. Das geschieht typischerweise mit Seren aus tierischem Blut. Die Unternehmen geben momentan keine genauen Auskünfte preis, verständlich, besteht der Konkurrenzkampf besteht doch darin, ein Medium zu perfektionieren, das Proteine ohne tierisches Serum liefert. Interessant dürfte in diesem Zusammenhang im März 2019 die New Food Conference sein, auf der sowohl Selden als auch M. Post erwartet werden.

In-Vitro-Fleisch kaufen: Ab wann ist Clean Meat im Handel erhältlich?

Cleanmeat / In-Vitro-Fleisch gewinnt definitiv immer mehr an Bedeutung und Beachtung. Während der erste Burger 250.000 Euro kostete, gab 2015 Mark Post in Kooperation mit Mosa Meat bekannt, dass die Kosten bereits auf 70 Euro gesenkt werden konnten. Im Jahr 2017 lag der Preis bereits bei 10 Euro. Nicht umsonst investierten wohl Bill Gates und Richard Branson in das aufstrebende Unternehmen. Das israelische Unternehmen Supermeat möchte sogar noch einen Schritt weitergehen: Zellaufbau für jeden privaten Haushalt. Damit wäre es jedem Endverbraucher möglich, Fleisch für den eigenen Bedarf herzustellen. Dass die Vision nicht ganz unrealistisch ist, bestätigt auch das deutsche Unternehmen Wiesenhof und investierte im Jahr 2018 in das Unternehmen. Einige Unternehmen gaben bekannt, dass sie bereits Anfang des kommenden Jahrzehnts ein marktreifes Produkt hätten.

Clean meat und In-Vitro-Fleisch: die Vorteile

  • Clean meat weist selbstverständlich keine Antibiotika auf. Salmonellen oder E-Coli ebenso wenig. Es ist clean - in jeder Hinsicht.

  • Für Clean Meat werden weniger Ressourcen benötigt- im Gegensatz zum traditionellen Fleisch. Knapp 80 Prozent weniger Wasser und 99 Prozent weniger Land werden in Anspruch genommen werden müssen.

  • Weiterhin geht man davon aus, dass 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen entstehen. Länder wären in der Lage, die Fleischprodukte gesünder herzustellen. Ohne Tiere töten zu müssen.

  • Veganer, die diesen Weg aus ideologischen Gründen oder einem Umweltbewusstsein heraus leben, können wieder Fleisch essen, sofern sie dies möchten.

  • Proteine können nicht mehr nachhaltig hergestellt werden. Zum Beispiel weil Brasiliens Regenwälder abgeholzt würden, um Soja anzupflanzen, dass für die Futtermittelindustrie nach Europa gebracht werde. Auch hier ist Clean Meat die sehr viel bessere Alternative. Der Blick auf die Niederlande, Israel und San Francisco lohnt sich, denn die Hochburgen des Clean Meats machen es vor.

Clean Meat und In-Vitro-Fleisch, wann ist es in Deutschland zu kaufen?

Verfallsdatum Fleisch: sehr bald.

Schallplatten sind längst out, der Klimawandel aktuell in aller Munde und Veganer zu sein, ist längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

  • Wie sehr der Markt gerade in Bewegung ist, sieht man zum Beispiel gut an Aleph Farms: Das Unternehmen erhält 12 Mio. USD in der ersten Finanzierungsrunde. Die Technologie wurde u.a. von Professor Shulamit Levenberg des Technion – Israel Institute of Technology mitentwickelt. „Wir werden Teil der langfristigen Lösung sein“, sagt Didier Toubia, Mitbegründer und CEO von Aleph Farms dazu.

  • Lidl Deutschland hat unterdessen vegetarische Burger im Angebot: ab Mai 2019 werden die Burger- Patties, bestehend aus Erbsenproteinen- in Sachen Geschmack und Konsistenz wohl recht nah am normeln Fleisch- in über 3.000 Filialen zu kaufen sein. „Mit den veganen Burger-Patties, die eine fleischige Konsistenz sowie Geruch und Geschmack eines herkömmlichen Burger-Patties haben, bieten wir Fleischliebhabern eine nahezu perfekte Alternative. Wir sind sehr gespannt, wie die Aktion angenommen wird.” Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland
    Lidl ist damit auf dem selbsterklärten Weg, nachhaltigster Discounter zu werden.

  • Dass Clean Meat und In-Vitro-Fleisch längst auf dem Vormarsch sind, ist also unbestritten. Vegane Burger hingegen gibt es neuerdings auch Mc Donalds mcdonalds.com/de/de-de/ueber-uns/unsere-werte.html

  • Der Philosoph Richard David Precht betont in seinem Vortrag »Zukunftsdialog Agrar und Ernährung« der ZEIT : "Wenn Deutschland nicht zügig auf den Zug der alternativen Fleischherstellung aufspränge, würde zukünftig nicht mehr der deutsche Bauer China mit Fleisch beliefern – sondern das Silicon Valley."

  • Die zelluläre Landwirtschaft zu der auch die Produktion von Laborfleisch zählt ist die Zukunft der Lebensmittelproduktion. Cellular Agriculture ist effizienter, humaner und umweltfreundlicher als die traditionellen Methoden der Tierhaltung. Da unsere Bevölkerung weiter wächst, ist es wichtig, dass wir nachhaltige und ethisch vertretbare Wege zur Nahrungsmittelproduktion finden.

News: Food Startups 2024

Clean meat und In-Vitro-Fleisch: Möchte ich künstliches Fleisch essen?

Der Gedanke ist für viele Menschen noch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber es gab schließlich auch Zeiten, in denen wir uns nicht vorstellen konnten, auf den Mond zu fliegen, ein Auto zu fahren - oder mit einem kleinen Ding zu telefonieren, so ganz ohne Schnur.

Quelle

Clean Meat und In-Vitro-Fleisch: Projekte und Ansichten

Entdeckt habe ich Caroletta in einem Zeit-Interview: "Sie ist Malerin, Illustratorin und Bloggerin in Berlin und lebt vegetarisch. Öffnet man die Webseite ihres Projekts About Meat, läuft am Rand eine Art Liveticker mit: Zahlen steigen rasend in die Höhe. Was harmlos und trocken aussieht, hat einen erschreckenden Hintergrund: Jede Zahl steht für ein Tier, das weltweit für die Lebensmittelindustrie sterben musste – und zwar seitdem man auf der Webseite ist. Mit ihrer Bilderreihe About Meat möchte sie zeigen, wie befremdlich unser Fleischkonsum eigentlich ist."

Die Schweiz hat kürzlich einen Antrag auf die Zulassung von In-vitro-Fleisch gestellt, was die Diskussion um dieses Thema neu entfacht hat. In Spanien plant JBS, der weltweit größte Fleischproduzent aus Brasilien, den Bau der bisher größten Produktionsanlage für kultiviertes Fleisch. Die Anlage wird von dem spanischen StartUp BioTech Foods betrieben, an dem JBS zu 51 % beteiligt ist. Sie soll eine jährliche Produktion von etwa 1.000 metrischen Tonnen kultiviertem Fleisch ermöglichen und plant, diese Produktion auf 4.000 Tonnen zu erweitern.

Trotz der Fortschritte in der Produktion von In-vitro-Fleisch gibt es immer noch Skepsis und Bedenken. Einige Forscher und Verbraucher sind unsicher, ob In-vitro-Fleisch eine akzeptable Alternative zur konventionellen Fleischproduktion sein wird.

Es gibt auch andere innovative Ansätze in der Lebensmittelproduktion. Zum Beispiel beteiligt sich die Firma Hochland an der israelischen Firma "Remilk", die ohne Kühe Milch produzieren kann[4]. Ein weiteres Beispiel ist das Start-up Lite and Fog, das Landwirten die Möglichkeit bietet, in leeren Stallgebäuden Arzneipflanzen für die Pharmaindustrie oder für die Zellfleischproduktion anzubauen.

Es ist klar, dass die Lebensmittelindustrie sich weiterentwickelt und neue Technologien und Methoden erforscht, um die wachsende Nachfrage nach nachhaltigeren und ethischeren Lebensmitteloptionen zu erfüllen.